Deutsche Schostakowitsch Gesellschaft e.V.

Dmitri Schostakowitsch, 25. September 1906  ─  9. August 1975

Nachrichten aus dem Jahr 2020

Schostakowitsch Gesellschaft ehrt Krzysztof Meyer und Annette Salmon

Annette Salmon und Krzysztof Meyer. Fotos: Schiedel/Baars

In Anerkennung seiner herausragenden Verdienste um die Pflege und Verbreitung des Werkes von Dmitri Schostakowitsch hat die Deutsche Schostakowitsch Gesellschaft e. V. ihren langjährigen Präsidenten Krzysztof Meyer im September 2019 zu ihrem Ehrenpräsidenten ernannt. Krzysztof Meyer zählt zu den bedeutendsten polnischen Komponisten der Gegenwart, sein umfangreiches Oeuvre umfasst unter anderem neun Sinfonien und 15 Streichquartette. Er war eng mit Dmitri Schostakowitsch befreundet, seine 1985 verfasste Biografie des großen russischen Komponisten ist bis heute ein  Standardwerk der Schostakowitsch-Literatur. Von 2010 bis 2018 bekleidete Krzysztof Meyer das Amt des Präsidenten der Deutschen Schostakowitsch Gesellschaft. Sein Nachfolger Bernd Feuchtner überreichte ihm im Rahmen der Mitgliederversammlung am 14. September 2019 in Berlin die Ernennungsurkunde. 

In der gleichen Versammlung wurde Annette Salmon zum neuen Ehrenmitglied der Deutschen Schostakowitsch Gesellschaft ernannt. Annette Salmon war von 2008 bis 2018 Vizepräsidentin, Geschäftsführerin und gemeinsam mit Krzysztof Meyer das Gesicht unserer Gesellschaft. Sie initiierte unter anderem unsere Webseite und unseren Facebook-Auftritt, kümmerte sich um die Weiterführung unserer Buchreihe Schostakowitsch-Studien und gemeinsam mit Gottfried Eberle um die Organisation unserer Musikwissenschaftlichen Symposien, pflegte den Kontakt zur L’Association Internationale „Dimitri Chostakovitch“ in Paris und vieles andere mehr. Die Ernennungsurkunde wird Frau Salmon zu einem späteren Zeitpunkt überreicht.   


Weinberg und seine Zeitgenossen

Der gemeinnützige Verein  „Europäische Initiative für Kultur und Humanismus Mieczysław Weinberg e.V.“ veranstaltet am Samstag, 29. Februar und am Freitag, 6. März 2020 im Raum für Kunst und Diskurs nemtsov&nemtsov in Berlin zwei Kammermusikkonzerte anlässlich des 100. Geburtstags von Mieczysław Weinberg (‪1919 – 1996). In beiden Konzerten werden bisher in Europa nicht oder nur wenig bekannte musikalische Meisterwerken aus der sowjetischen und postsowjetischen Ära aufgeführt. Das Mieczysław-Weinberg-Ensemble, die Sopranistin Yana Ivanilova, sowie der Pianist Jascha Nemtsov präsentieren Werke von Mieczysław Weinberg, Boris Tischtschenko, Valery Gavrilin, Boris Tschaikovski, Alemdar Karamonov und Rewol Bunin, allesamt Komponisten, die mit Dmitri Schostakowitsch auf vielfältige Weise verbunden waren. Der Eintritt beträgt 10 € (ermäßigt 5 €) und gilt für beide Konzerte zusammen. Mehr Informationen sowie die ausführlichen Programme finden Sie hier 


11. Schostakowitsch Tage Gohrisch 2020 mit Schwerpunkt Schostakowitsch und Beethoven 

Trotz der aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise bleiben die Internationalen Schostakowitsch Tage optimistisch und veröffentlichen das Programm ihres 11. Jahrgangs. Das Festival findet in diesem Jahr vom 2. bis 5. Juli statt und wird damit wieder vier Tage dauern. Am Vorabend, dem 1. Juli 2020, läutet die Sächsische Staatskapelle Dresden – das Patenorchester der Schostakowitsch-Tage – das Festival mit einem Sonderkonzert im Dresdner Kulturpalast ein.

Im Beethoven-Jahr 2020 steht neben der Musik Dmitri Schostakowitschs auch die des Jubilars Ludwig van Beethoven im Fokus. Für Schostakowitsch war Beethoven zeitlebens ein prägendes Vorbild, bis zuletzt studierte er dessen Klaviermusik und die späten Streichquartette. Der musikalische Humanismus in Beethovens Symphonien bot Schostakowitsch Orientierung für sein eigenes Schaffen, das häufig unter Repressalien und in Zeiten großer Hoffnungslosigkeit entstand. In Gohrisch erklingen Werke wie die späten Streichquartette op. 131 und 132, ebenso die Klaviersonate „Pathétique“ und die „Kreutzersonate“ – allesamt Kompositionen, die Schostakowitsch außerordentlich schätzte und im Unterricht immer wieder als bedeutende Vorbilder heranzog. 1921/22, während seiner eigenen Studienzeit bei Maximilian Steinberg, orchestrierte er den langsamen Satz der „Pathétique“ für Streichorchester. Diese Fassung wird in Gohrisch zum ersten Mal öffentlich zu hören sein.

Es ist nur eine von insgesamt zehn Uraufführungen von Werken Schostakowitschs, die beim diesjährigen Festival erklingen werden. Neben der Streichorchesterbearbeitung stehen acht kurze Klavierstücke auf dem Programm, die der Teenager Schostakowitsch zwischen 1918 und 1920 komponierte und die bislang nie öffentlich aufgeführt wurden. Außerdem hält das Programm eine Uraufführung aus Schostakowitschs Reifezeit bereit: ein Präludium, das ursprünglich für die Präludien und Fugen op. 87 (1950/51) entstand, das Schostakowitsch aber letztlich nicht in den Zyklus aufgenommen hat. Der Komponist und Schostakowitsch-Freund Krzysztof Meyer hat das Stück, bei dem einige Takte fehlten, im Auftrag von Schostakowitschs Witwe Irina zu Ende komponiert und um eine eigene Fuge ergänzt.

Für die Uraufführungen konnten zwei herausragende Pianisten gewonnen werden: Dmitry Masleev, der Ge-winner des Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerbs 2015 (Klavierstücke aus den Jahren 1918-1920) und Yulianna Avdeeva (Präludium und Fuge cis-Moll o. op.), Gewinnerin des Warschauer Chopin-Wettbewerbs 2010.

Der Internationale Schostakowitsch Preis Gohrisch wird deshalb 2020 an die russische Musikwissenschaftlerin Olga Digonskaya verliehen. Die leitende Archivarin des Moskauer Schostakowitsch-Archivs hat in den vergangenen Jahren über 300 unbekannte Schostakowitsch-Manuskripte ausfindig gemacht und den Schostakowitsch-Tagen immer wieder Novitäten zur Uraufführung anvertraut. Sie nimmt den Preis im Rahmen eines der Klavierrezitals in Gohrisch persönlich entgegen.

Weitere Informationen und Tickets auf der Webseite der Schostakowitsch Tage Gohrisch: 

 Die Festival-Broschüre mit dem ausführlichen Programm der 11. Schostakowitsch Tage Gohrisch als Download:  


Festival für neue Musik veranstaltet Online-Kompositionskurs

Das Zentrum für zeitgenössische Musik in Sankt Petersburg «reMusik.org» veranstaltet sein VII. Internationales Festival für neue Musik in St. Petersburg. Wegen der Coronavirus-Pandemie findet es vom 25. Mai bis 1. Juni 2020 als Online-Festival statt. International renommierte Orchester und Musikgruppen wie das Sankt Petersburg State Symphony Orchestra (Russland), Les Percussions de Strasbourg (Frankreich), Adapter (Deutschland), Lemniscate (Schweiz), das Moskauer Ensemble für zeitgenössische Musik (Russland) und das Trio SÆTENWIND (Schweiz) werden daran teilnehmen.

Im Rahmen des Festivals 2020 bietet reMusik.org einen Online-Kompositionskurs an, der vom 21. Mai bis 1. Juni 2020 stattfindet. Der Kompositionskurs bietet den Teilnehmern Zugang zu angesehenen Komponisten, Online-Kompositionsstunden und Live-Stream-Vorlesungen und bietet jedem Teilnehmer ausreichend Zeit, um in einer entspannten Arbeitsumgebung zu Hause zu komponieren und Live-Streams, virtuelle Konzerte und andere Veranstaltungen des Festivals zu genießen.

Während der 10 Tage haben die Teilnehmer mindestens Einzelunterricht bei den drei Tutoren. Jeder Teilnehmer kann die Vorbereitung seiner eigenen Arbeit von Anfang an bis zur Online-Konzertaufführung oder interaktiven Online-Präsentation überwachen, die Kompositions- und Ausführungsaspekte seiner Arbeit mit den Tutoren und den Direktoren des Ensembles besprechen  und auch persönlichen Kontakt mit den aufführenden Instrumentalisten aufnehmen.

 Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie auf der Webseite des Veranstalters   


11. Internationale Schostakowitsch Tage Gohrisch abgesagt

Im Zuge der aktuellen Corona-Verordnung des Freistaates Sachsen können die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch in diesem Jahr nicht stattfinden. Eine Durchführung des vom 2. bis 5. Juli 2020 geplanten Festivals unter Einhaltung der aktuellen Abstands- und Hygienevorgaben ist in der Konzertscheune Gohrisch, dem alljährlich für das Festival hergerichteten Veranstaltungsort, leider nicht möglich. Der Schutz der Besucher*innen und Künstler*innen wäre infolgedessen nicht zu gewährleisten. Eine Verschiebung des Festivals in den Herbst 2020 ist aufgrund der in diesem Zeitraum herrschenden Witterungsverhältnisse und der anhaltenden Corona-Situation ebenfalls zu ungewiss.

„Wir bedauern die Absage sehr, da wir uns auf das Wiedersehen mit vielen großartigen Künstler*innen und unserem einzigartigen Publikum gefreut hatten. Die Sicherheit unserer Gäste hat aber für uns alle höchste Priorität. Viele der angekündigten Künstler*innen haben uns inzwischen signalisiert, auch im nächsten Jahr nach Gohrisch kommen zu wollen, so dass wir davon ausgehen, wesentliche Teile des diesjährigen Programms 2021 nachholen zu können. Darüber hinaus arbeiten wir mit Hochdruck an einem virtuellen Alternativprogramm, das wir in der Zeit vom 2. bis 5. Juli 2020 anbieten wollen, darunter der Stream eines Klavierrezitals mit neun der ursprünglich geplanten zehn Uraufführungen von Dmitri Schostakowitsch. Details hierzu werden wir in den kommenden Wochen bekanntgeben. Wir möchten damit den Kontakt zu unseren Festivalbesuchern aus aller Welt aufrechterhalten und hoffen, viele von ihnen im kommenden Jahr wieder in der Konzertscheune begrüßen zu können.“ (Tobias Niederschlag, Künstlerischer Leiter der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch)

 Rückerstattung erworbener Tickets

Bereits erworbene Festivalpässe und/oder Einzelkarten werden rückerstattet. Alle Kund*innen werden gebeten, sich hierzu unter Angabe ihrer Kundennummer bzw. Anschrift sowie ihrer Bankverbindung an die FestivalKultur Sächsische Schweiz FEKUSS gGmbH unter +49 3501 446475 oder tickets@schostakowitsch-tage.de zu wenden.

Da die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch neben der Förderung durch den Freistaat Sachsen auch auf gemeinnütziger Basis veranstaltet werden, ist das Festival nach wie vor auf Spenden und Sponsorengelder angewiesen. Daher freuen sich die Veranstalter in dieser schwierigen Zeit über Zuwendungen jeglicher Art und danken allen Kund*innen, die auf eine Rückerstattung des Kartenpreises zugunsten des Festivals verzichten möchten. Für diesen Fall stellt die FestivalKultur Sächsische Schweiz gGmbH eine Spendenbescheinigung aus.


Internationale Schostakowitsch Tage Gohrisch – Virtuelles Festival in Corona-Zeiten

Dmitri Masleev. © Vladimir Volkov

Coronabedingt können die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch nicht wie gewohnt stattfinden. Gemeinsam mit MDR, ARTE und der Deutschen Grammophon hat das Festival eine virtuelle Alternative entwickelt. Dabei sind in einem einzigartigen Studio-Ereignis am Sonntag, 5. Juli neun Uraufführungen zu erleben. Nachdem das Festival im Frühjahr aufgrund der Corona-Pandemie in seiner geplanten und gewohnten Form abgesagt werden musste, wird ein gewichtiger Teil des Programms als Stream im Internet präsentiert. Insgesamt neun Uraufführungen von Dmitri Schostakowitsch hält der Stream bereit – allesamt Klavierstücke, die von drei herausragenden russischen Pianisten gespielt werden: Yulianna Avdeeva, Dmitry Masleev und Daniil Trifonov.

 Die drei Interpreten finden sich über die Kontinente hinweg zu einem einzigartigem Studio-Ereignis zusammen: Yulianna Avdeeva wird in Gohrisch im Hotel Albrechtshof musizieren, wo Dmitri Schostakowitsch 1960 sein achtes Streichquartett komponierte. Dmitry Masleev spielt in der Tchaikovsky Concert Hall in Moskau und Daniil Trifonov in seinem Haus in Greenwich, Connecticut.

Der Stream wird vom MDR in Zusammenarbeit mit ARTE sowie der Deutschen Grammophon (Trifonov) produziert und am 5. Juli 2020 ab 20 Uhr erstmals auf der Online-Plattform ARTE CONCERT unter dem Titel „Schostakowitsch – Entdeckungen“ zu sehen sein. Im Anschluss ist er dort weitere 90 Tage verfügbar. Parallel sind die Uraufführungen auch auf dem YouTube-Kanal der Deutschen Grammophon für ein globales Publikum zu erleben.

Als Medienpartner der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch begleitet der MDR das Festival außerdem mit einem erweiterten Programm im Hörfunk: Die Uraufführungen sind am 5. Juli 2020 ab 19.30 Uhr auf MDR KULTUR und MDR KLASSIK zu hören. Darüber hinaus gibt es vom 6. bis 13. Juli ein Schostakowitsch-Spezial im Webchannel Classic bei MDR KULTUR mit Konzertmitschnitten vergangener Jahrgänge der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch.

„Natürlich hätten wir gern ein Festivalprogramm mit Konzerten vor Publikum durchgeführt. Der transkontinentale Stream ist aber eine spektakuläre Alternative, der Musikfreunde in aller Welt entgegenfiebern dürften. Ein großes Dankeschön gilt den Künstlern und unseren Partnern MDR und Deutsche Grammophon, die dieses Projekt möglich gemacht haben.“ Tobias Niederschlag, Künstlerischer Leiter der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch.

Auf dem Programm stehen die Klaviersonate Nr. 1 op. 12, Drei Fugen o. op. (Uraufführung), Scherzo op. 1a (Uraufführung), Sechs Klavierstücke aus den Jahren 1918-1920 (Uraufführungen), sowie Präludium und Fuge cis-Moll o. op. (vervollständigt von Krzysztof Meyer).

  • Das Musikereignis wurde am Sonntag, 5. Juli 2020, ab 20 Uhr auf ARTE CONCERT, auf DG YouTube, sowie auf der Webseite der Schostakowitsch Tage Gohrisch übertragen. Auf ARTE CONCERT ist die Aufzeichnung (allerdings ohne den Auftritt von Trifonov) noch bis zum 21.10.2020 zu sehen. 


Kein Schostakowitsch in Bayreuth: Wagner-Festspiele 2020 wegen Corona-Pandemie abgesagt 

Infolge der Corona-Krise wurden die Bayreuther Festspiele 2020 abgesagt. Damit entfällt auch die an dieser Stelle angekündigte und für den 24. Juli 2020 geplante erstmalige Aufführung einer Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch im Bayreuther Festspielhaus. Am Vorabend der Eröffnung  Richard-Wagner-Festspiele wollte  das Bundesjugendorchester unter der Leitung von Christian Thielemann Schostakowitschs Sinfonie Nr. 13 op. 113 („Babi Yar“) für  Bass, Basschor und Orchester spielen. 


19. Musikwissenschaftliches Symposium: Eine rundum gelungene Veranstaltung 

Kaum ein Komponist des 20. Jahrhunderts steht derart beständig im Zentrum des Interesses einer kunstaffinen Öffentlichkeit wie Dmitri Schostakowitsch. Dies zeigte sich einmal mehr beim mittlerweile 19. Musikwissenschaftlichen Symposium der Deutschen Schostakowitsch Gesellschaft, das Mitte September 2019 in den Räumen der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Berlin stattfand und das sich dem Thema „Schostakowitsch-Rezeption im 21. Jahrhundert“ widmete. Insgesamt 18 Referentinnen und Referenten – Musikwissenschaftler und Schostakowitsch-Experten – aus dem In- und Ausland beleuchteten die Thematik nicht nur aus den verschiedensten Blickwinkeln, sondern hatten mit der Qualität ihrer Beiträge auch wesentlichen Anteil am Ertrag einer Veranstaltung, die der langjährige Symposiumsleiter Gottfried Eberle abschließend als „absoluten Höhepunkt in der Reihe der bisherigen Symposien“ bezeichnete. Ein Kompliment, das nicht nur den Vortragenden und seinem Nachfolger als Cheforganisator der Symposien Prof. Dr. Ronald Freytag galt, sondern dem gesamten, im vergangenen Jahr neugebildeten Vorstand der Deutschen Schostakowitsch Gesellschaft, der die erste Nagelprobe seiner Arbeit erfolgreich bestanden hat. 


Beim Online-Vortrag: Bernd Feuchtner (obere Reihe, links) mit Musikern und Musikerinnen des Bundesjugendorchesters. Screenshot: BJO


BJO studiert Schostakowitschs Neunte ein

Eigentlich hatte das Bundesjugendorchester (BJO) für seine nächste Arbeitsphase ja Schostakowitschs Elfte Sinfonie auf dem Programm, aber dann kam Covid. Nun wurde die kleiner besetzte Neunte gewählt. Nach der Arbeitsphase im Januar soll eine kleine Tournee folgen – hoffentlich lässt die Pandemie-Lage dies zu. Zur Vorbereitung der jungen Musikerinnen und Musiker im Alten zwischen 14 und 19 Jahren lud das BJO Bernd Feuchtner, den Präsidenten der Deutschen Schostakowitsch Gesellschaft,  zu einem Vortrag ein, der unter Corona-Umständen nur online stattfinden konnte. Es scheint den jungen Leuten aber trotzdem gefallen zu haben, wie der Facebook-Post des BJO zeigt:

„Die 9. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch steht bei unserer nächsten Arbeitsphase im Januar auf dem Programm! Hierfür hat Bernd Feuchtner, Präsident der Deutschen Schostakowitsch Gesellschaft e.V., gestern einen tollen Online-Vortrag für uns gehalten. Es ging um die geschichtliche Bedeutung der 9. Sinfonie, die verschiedenen Möglichkeiten sie zu interpretieren und um Schostakowitsch und sein Arbeiten selbst. Ein spannendes Werk, das durchaus Überraschungen bereit hält! Hoffen wir, dass wir die Sinfonie im Januar auch auf die Bühne bringen dürfen! Deutscher Musikrat“. 


Petrenko dirigiert Schostakowitschs Achte

„Wir wissen, dass Schostakowitsch in dieser „Kriegssinfonie“ nicht nur die Opfer des Nazi-Überfalls beklagt hat, sondern genauso die des Stalinterrors. Er hat über und für seine Mitmenschen ein tragisches Epos geschrieben – etwas anderes wäre in jener Horrorzeit auch gar nicht möglich gewesen. Kirill Petrenko und die Philharmoniker versuchen gar nicht erst, mit dem erhobenen Zeigefinger irgendwelche Wahrheiten zu deuten. Sie bieten lediglich all ihre Spielkultur, ihre Virtuosität und ihre Klangfülle auf, um zu zeigen, wie gut gemacht und wie schön diese Musik ist.“ Bernd Feuchtner, Präsident der Deutschen Schostakowitsch Gesellschaft, rezensiert auf KlassikInfo.de ein Konzert der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko, das wegen des neuerlichen Corona-Lockdowns leider nur im Livestream zu erleben war.   


 

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